Die zehn besten Bücher zur Typografie

Da ich immer mal wieder nach guten Büchern zur Typografie gefragt werde, habe ich folgende Liste zusammengetragen. Natürlich rein subjektiv und freibleibend in der Zusammenstellung. Der Titel ist des Beitrags ist demnach mit Vorsicht zu genießen.

  1. Robert Bringhurst „The Elements of Typographic Style
    Grundsätzlich mag ich Bücher, die man aufgrund ihres Formates überall mit hin nehmen kann. Der Bringhurst vereint auf kompakter Größe alles, was man zum typografischen Gestalten wissen muss. Zugleich lebt es seine Inhalte hervorragend vor. Der absolute No-Brainer zum Thema.
  2. Albert Kapr „Schriftkunst
    Mein Lieblingsklassiker, einfach, weil man jedem Kapitel den enormen Rechercheaufwand anmerkt. Die Illustrationsvielfalt ist ein typografischer Traum. Das Original vom VEB Verlag der Kunst Dresden ist längst nur noch im Antiquariat oder selten bei eBay zu bekommen.
  3. Friedrich Forssmann und Ralf de Jong „Detailtypografie – Nachschlagewerk für alle Fragen zu Schrift und Satz“
    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und nenne es das Standardwerk. Die TAZ bezeichnete das Buch einmal als „eine Art Duden für Typografen“. Passt. Daher ein Must-Have.
  4. Karen Cheng (ergänzt von Henning Krause) „Anatomie der Buchstaben – Basiswissen für Schriftgestalter (Designing Type)“
    Der Pschyrembel der Typografie. Der Titel sagt alles. Das vom Hermann-Schmidt-Verlag liebevoll produzierte Buch ist nur etwas für echte Liebende. Die aber werden damit glücklich und es lieben und ehren bis an ihr Lebensende.
  5. Hans Peter Willberg und Friedrich Forssmann „Lesetypografie
    Gewissermaßen das Pendant zur „Detailtypografie“. War aber eher da. Eines von beiden reicht meiner Meinung nach. Nichtsdestotrotz, es gehört einfach aufgrund seiner Vollständigkeit zur Typobuch-Top-Ten.
  6. Mai-Linh Thi Truong, Jürgen Siebert und Erik Spiekermann „Fontbook
    Zwar nichts für den Nachttisch, aber ein derart aufwendig zusammengetragenes Kompendium über Fonts ist dann doch Pflicht für jeden Schriftenliebhaber. Nicht umsonst wird das Fontbook auch als „Gelbe Bibel“ bezeichnet. Typoatheisten: Hände weg!
  7. Jan Middendorp „Dutch Type
    Jan ist einer der aktivisten und besten Autoren der Typoszene. Mit Dutch Type hat er seinem Heimatland und dessen fantastischer Schriftszene ein kleines bibliophiles Denkmal gesetzt.
  8. Erik Spiekermann „Ursache und Wirkung – Ein typografischer Roman“
    Den mag ich, auch wenn er längst überholt ist. Die Idee, das Thema über einen Roman anzugehen, ist genial und verdient daher einen Platz in dieser Liste. Will man einen aktuellen Spiekermann, sollte man jedoch besser zu „ÜberSchrift“ greifen. Vielleicht gibt es aber auch irgendwann mal eine aktualisierte Romanauflage?
  9. Jan Tschichold „Meisterbuch der Schrift
    Nomen est omen. Bereits 1952 erschien das Meisterbuch, wird aber mittlerweile als zeitlos angesehen. Tschichold wird nachgesagt, die Typografie zur Wissenschaft gemacht zu haben. Dieses Buch ist an dieser Theorie nicht ganz unschuldig.
  10. Otl Aicher „typographie
    Es gibt wohl kaum ein Fachbuch, das derart umstritten ist. Aichers Werk ist tiefgründig, intelligent aber eben auch sehr kontrovers. Will man die Typografie kritisch betrachten, muss man „typographie“ gelesen haben.

Bildquelle: Verlag Hermann Schmidt

Nachtrag 28. Oktober 2018: In der Zwischenzeit habe ich den lieben Freunden von Typefacts für ihren typo­grafischen Kanon eine aktualisierte Liste überlassen. Dort sind außerdem viele weitere Buchempfehlungen versammelt von Leuten, die es noch besser wissen müssen als ich.

In den leider nicht mehr verfügbaren Kommentaren meines alten Blogs wurden außerdem folgende Ergänzungen empfohlen:

Genug Lesestoff also allemal. Also raus aus dem Netz und rein in die Bücher.