Ivo Gabrowitsch https://ivo.berlin/blog Fri, 12 Apr 2024 20:45:00 +0000 Ivos privater, unabhängiger und unregelmäßig aktualisierter Blog über Typografie, Design und anderen Themen. Mein Bücherjahr 2023 https://ivo.berlin/blog/mein-buecherjahr-2023 blog/mein-buecherjahr-2023 Fri, 12 Apr 2024 20:45:00 +0000 Im letzten Jahr habe ich so viele Bücher gelesen wie nie zuvor. Wieso? Weiterhin keine Streaming-Abos, noch weniger TV und eine strenge Social-Media-Diät. Naja, und irgendwie auch eine (hüstel) altersbedingte Reife und damit einhergehendes besseres Gefühl für den im Vergleich dazu höheren Wert von Literatur. Da man Leidenschaften und Erkenntnisse gern teilt, stelle ich diejenigen Bücher vor, die mich 2023 auf die eine oder andere Art berührt haben.

Top

  • Dirk Oschmann „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung — Seltsam, dass es nach der friedlichen Revolution noch über 30 Jahre brauchte, bis sich die ostdeutsche Wut in einer solch an- un erregenden Form Bahn bricht. Die Fakten sind hinlänglich bekannt. So ist beispielsweise nur 1 von 33 Staatssekretärinnen und -sekretären ostdeutsch und nur 60 Prozent der Ministerposten zwischen Rügen und Thüringer Wald sind von Ostdeutschen besetzt ist (und damit sogar stark rückläufig). Bundesweit liegt ihr Anteil bei den Spitzenpositionen von Politik, Wirtschaft, Justiz oder Universitäten laut einer Studie der Uni Leipzig bei jämmerlichen 3,5 Prozent. Im Osten selbst sind es 26 Prozent. Damit hat diese Ungerechtigkeit bereits bald ähnlich lange Bestand wie die DDR selbst. Die von Prof. Dr. Dirk Oschmann in das Thema gebrachte Schärfe ist also überfällig, da Fakten allein bewiesenermaßen nichts ändern. Das Buch – mein Highlight des Jahres – will aber vor allem einen Beitrag zum Erhalt der Demokratie leisten, die augenscheinlich unter Beschuss steht. Wem daran gelegen ist, sollte dieses Buch gelesen haben.
  • Ingo Schulze „Die rechtschaffenen Mörder — Binge-Lesen – das geschieht mir nicht oft. Aber diese 320 Seiten hatte ich am Ende eines Wochenendes verschlungen. Ein Wendeverlierer, der sich gegen jenes Schicksal der Niederlage stemmt, dabei den Blinker rechts setzt und am Ende tot ist. Erzählt wird aus drei Perspektiven, nach der letzten Seite bleiben Fragen, die nachhallen. Ganz stark!
  • Hermann Hesse „Siddharta – Nach vielen Jahren erneut gelesen, hat es nichts von seinem legendären Zauber verloren. Unter der modernen Flut von Ratgebern für ein glückliches und erfülltes Leben ist Hesses Roman vielleicht der einzige, den man wirklich lesen braucht.
  • Wolfgang Engler, Jana Hensel „Wer wir sind – Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein — Spätestens hier lässt sich mein momentanes Interessen-Muster erkennen und in der Tat, das Oschmannsche Thema beschäftigt mich seit einer ganzen Weile. Auch dieses Buch belehrt nicht, sondern legt in Form einer Diskussion zwischen beiden Autoren die unterschiedlichen Erfahrungen dar und zeigt, wie individuell unterschiedlich die Identitäten jenseits des Elms und Bayrischen Waldes sind.
  • Alexander Puschkin „Die Hauptmannstochter – Der russische Nationaldichter erzählt in diesem historischen Roman eine abenteuerliche Geschichte, die trotz ihres Alters zu keiner Zeit langweilig wird. Wie auch in anderen Erzählungen Puschkins kann man sich zudem wunderbar mit der an sich faszinierenden russischen Seele auseinandersetzen, unabhängig von aktuellen weltpolitischen Umständen.
  • Alexander Osang „Fast hell – Der viel bemühte Ausdruck pures Lesevergnügen, trifft es ganz gut, wie Osang sich hier am verrückten Schicksal und der Geschichte eines Berliners in New York, im Kontext der jüngeren deutschen Geschichte abarbeitet.
  • Ernest Hemingway „Der alte Mann und das Meer — Einer meiner derzeitigen Vorsätze ist die Beschäftigung mit Klassikern. Als Einstieg bietet die bekannte Novelle von Hemingway die ideale Länge, lässt sie sich doch in wenigen Stunden lesen (mir genügte ein längerer Saunabesuch). Sie bietet eine Vielzahl an Interpretationsmöglichkeiten und hat auch nach über 70 Jahren ihren Reiz nicht verloren.

Flop

  • Moritz von Uslar „Deutschboden – Ich habe mich lange über dieses Buch geärgert. Es ist das Buch eines Westdeutschen, welches Interesse am Osten simuliert, in Wahrheit aber auf der Suche nach Bestätigung eigener Vorurteile ist. Ein mehrmonatiges Leben unter Einheimischen im brandenburgischen Dschungel, Interesse heuchelnd und auf Distanz bedacht, wann immer nur der kleinste Anflug von (zu Recht zu verabscheuenden) rechtem Gedankengut aufzukommen scheint. An mehreren Stellen entlarven sich Autor und Verlag selbst, wenn sie beispielsweise Orts- oder Vereinsnamen falsch schreiben. Ehrliches Interesse an den Wilden da drüben sieht anders aus.
  • Seneca „Von der Seelenruhe/Vom glücklichen Leben – Mehrmals im – ebenfalls zu Unrecht gehypten – Buch „Tribe of Mentors“ von Tim Ferris empfohlen, hatte ich große Erwartungen. Die wurden jedoch in keinster Weise erfüllt. Vielleicht muss man amerikanisch sozialisiert worden sein, um dieses Buch dem mittlerweile zigfach moderner und mitreißender zur Verfügung stehenden philosophischen Schriften zum Lebensglück vorziehen zu wollen.
  • Ernest Hemingway „Sturmfluten des Frühlings – Im Nachhinein habe ich gelesen, dass Hemingway dieses Buch geschrieben hat, um aus seinem Vertrag mit seinem Verlag herauszukommen. Das sagt schon alles. Schade ums Papier.

Einige weitere Bücher haben mich weder richtig überzeugt, noch würde ich sie als Zeitverschwendung abtun. Darunter Ivo Andrić „Das Fräulein“, André Gide „Sämtliche Erzählungen“, Stanisław Lem „Sterntagebücher“, Stephan Hermlin „Der Leutnant Yorck von Wartenburg“ und Hermann Hesse „Peter Camenzind“, „Unterm Rad“, „Gertrud“, „Knulp“ und „Klingsors letzter Sommer“, wobei seine Bücher ohne Zweifel wunderbar geschrieben sind, aber am Ende ist mir das meist zu aussichts- oder hoffnungslos. Das kann man einmal lesen (vielleicht am ehesten „Unterm Rad“ oder „Knulp“), aber sich Hesses Gesamtwerk zu genehmigen, muss eigentlich nicht sein.

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Brandenburger Wegesammelleidenschaft https://ivo.berlin/blog/brandenburger-wegesammelleidenschaft blog/brandenburger-wegesammelleidenschaft Mon, 03 May 2021 08:45:00 +0000 Wer kennt es nicht? Man geht noch kurz mal in den Buchladen und wenig später ist der heimische Zum-Lesen-Stapel wieder um einige Zentimeter gewachsen. In unserem Haushalt gibt es drei solcher Stöße. Einen belletristischen, einen historischen und einen touristischen. Als letzterer mich doch arg zu stören begann, fasste ich einen Entschluss. Die jüngste Errungenschaft, Gregor Münchs Unterwegs in Brandenburg – Einzigartige Wege zum Spazieren und Wandern, musste jetzt abgewandert werden. Die Familie stimmte mehr oder weniger enthusiastisch in den Plan ein und so brachen wir Anfang März des vergangenen Jahres in die Endmoränenlandschaft Ringenwalde auf.

Unsere Wunderwaffe gegen den Corona-Blues

In den darauf folgenden Wochen – gewisse Beschränkungen des Alltags hatten mittlerweile Einzug gehalten – versuchten wir so oft es ging eine weitere Wanderung abzuhaken. Die vielfältige Schönheit des uns umgebenden Bundeslandes wurde zur Geheimformel im Kampf gegen eingrenzende Umstände.

Das Buch und die Website des Brandenburger Wegesammlers sei daher insbesondere Berlinerinnen und Berlinern, die aus dem pandemischen Zermürbnis auszubrechen lechzen, empfohlen. Durch die gedruckten sowie weitere digital beschriebene Wanderungen sind wir mittlerweile zu Brandenburg-Ultras mutiert. Dabei hätte ich es wissen müssen, schließlich hatte ich Monate zuvor vom ersten Stapel schon zu Goethe gegriffen … Sieh, das Gute liegt so nah.

Ein paar Impressionen unserer Streifzüge:

Ringenwalde
Zerpenschleuse
Niederfinow
Joachimsthal
Reichenberg
Stützkow
Lebus
Töplitz
Teupitz]]>
Zu Gast im Inside-Print-Podcast https://ivo.berlin/blog/zu-gast-im-inside-print-podcast blog/zu-gast-im-inside-print-podcast Fri, 27 Nov 2020 08:00:00 +0000 Das Team vom Inside-Print-Podcast aus dem Druckhaus-Sportflieger-Umfeld lud mich unlängst zum „Typotalk“ ein, um mit mir über die Auswahl von Schriften, dem Entstehungsprozess von Fonts, Trends der Branche und die eine oder andere Anekdote meines beruflichen Seins zu sprechen. Mir hat das enorm viel Spaß gemacht.

Die typografische Stunde kann man sich bei Apple Podcasts, Spotify und bei insideprint.de zu akustischem Gemüte führen. Danke für die Einladung, Britta und Sebastian.

Übrigens, das legendäre Magazin Deutscher Drucker interviewte mich ebenfalls, konkret zum Thema Variable Fonts. Nachzulesen gibt es meine Gedanken dazu auf LinkedIn.

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Identitätsbildend: Schrift in der Wahlwerbung https://ivo.berlin/blog/schrift-in-der-wahlwerbung blog/schrift-in-der-wahlwerbung Mon, 02 Nov 2020 15:00:00 +0000 Wie eine bessere Typografie die Kommunikation schärft und beschleunigt

Der Wahlkampf um das Amt des US-Präsidenten ist kostspielig, laut und schmutzig. Stilistisch können die deutschen Parteien also wenig von Uncle Sam lernen. Außer bei der visuellen Kommunikation: die ist vorbildlich.

Abb. 1. Ein perfektes Kampagnenlogo: reduziert, verständlich, unverwechselbar und einprägsam; © joebiden.com

Als der US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden am 11. August seine Running Mate Kamala Harris bekannt gab, hatte er sofort das mittlerweile bekannte Biden/Harris-Logo für die Medien parat. Was wie eine Nebensächlichkeit klingt, war tatsächlich ein cleverer Marketing-Schachzug und eine logistische Meisterleistung, denn das Logo wurde gemeinsam mit der Nachricht millionenfach verbreitet und geteilt: ein kostenloser, breit gestreuter Frühstart der Biden-Wahlkampagne, die offiziell erst eine Woche später mit dem Parteitag der Demokraten begann.

Das Logo und die Kampagnenschrift stammen aus der Feder des New Yorker Designers Jonathan Hoefler, der bereits 2008 für Barack Obama den Wahlkampf-Slogan „Yes We Can“ mit der markanten Schrift Gotham typografisch inszenierte. Auf seiner Website gewährt Hoefler einen Blick hinter die Kulissen seiner Arbeit für Biden. „Wie baut man ein Logo, ohne die zweite Hälfte des Texts zu kennen?“ fragt er seine Leserinnen und Leser. Die Antwort: „Mit Gewalt: Du entwirfst und testest alle nur denkbaren Kombinationen auf Basis der öffentlich gehandelten Namen.“

Auch wenn die „Mechanik“ der US-Wahlkampagnen nur schwer mit der Parteienwerbung in Deutschland zu vergleichen ist, kann man sich einiges abschauen. Zum Beispiel, wie erfolgreich das Netz für die Mobilisierung von Mitgliedern und Parteifreundinnen und -freunden eingesetzt wird. Obama war vor zwölf Jahren ein Vorreiter auf diesem Gebiet und damit bekanntermaßen sehr erfolgreich. Des Weiteren bedienen sich die US-Wahlkampagnen auf vorbildliche Weise der wichtigsten Markenbausteine: Farbe und Schrift.

Abb. 2. Die vier Bausteine der visuellen Markenidentität am Beispiel der FDP-Wahlkampagne 2017: Farben [gelb, magenta, cyan], Form [Textbalken], Bild und Schrift [DIN Bold Condensed] © fdp.de, Montage: Ivo Gabrowitsch

Tatsächlich wird hierzulande die Rolle der Schrift seit Jahrzehnten unterschätzt – egal ob es um die Hausschrift einer Partei oder eine Kampagnenschrift geht. Wahlkampf ist Marketing, und die Partei ist die Marke. Die visuelle Identität einer Marke besteht aus nur vier Elementen: Farbe, Form, Bild und Schrift. Vor dem Hintergrund, dass Bilder wechseln, Farben subjektiv wahrgenommen werden und mit der Form gespielt wird, ist die Schrift die einzig echte Konstante in der visuellen Identität einer Marke. Ist diese gut gewählt, trägt sie eine Marke auch ganz alleine, ohne Bild, Farbe und Form … man denke nur an die reinen Text-Kampagnen von Mercedes, Fritz Kola oder Nivea.

Doch wie wählt man die richtige Schrift für eine Marke oder eine Kampagne? Indem man sich von Typografie-Expertinnen und Experten beraten lässt. Die werden Fragen stellen wie:

  • Welches sind die Markenwerte? (zum Beispiel sozial, fortschrittlich, liberal, etc.)
  • Wo kommt die Schrift zum Einsatz? (zum Beispiel Plakate, Website, Newsletter, etc.)
  • Wie wichtig sind fremdsprachige Zeichen? (für die Namen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für Zielgruppenwerbung, etc.)
  • Sollen Logos in die Schrift eingebaut werden? (für leichte Zugänglichkeit, fehlerfreien Einsatz, Konsistenz, etc.)

Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass sich mit den richtigen Fragen die passende Schrift sehr schnell von einer Auswahl aus Tausenden auf ein Dutzend reduziert. Aus diesem Dutzend wählt man nun eine optisch und technisch passende Schriftfamilie aus. Je jünger und unbekannter sie ist, um so mehr Identität verleiht sie einer Marke. Wer mit Helvetica, Futura oder Times eine wiedererkennbare Marke aufbauen möchte, wird es schwer haben, weil schon Tausende anderer Unternehmen ihre Bekanntheit mit diesen Klassikern aufgebaut haben. Aus demselben Grund verbieten sich Systemschriften (beispielsweise Arial oder Verdana) und Google-Fonts wie Roboto, Open Sans, Lato oder Noto, denn sie sind millionenfach im Einsatz.

Politischen Parteien würde ich die Entwicklung einer Exklusivschrift empfehlen. Wenn man bedenkt, wie intensiv politische Organe schriftlich kommunizieren, ist das eine gute Investition in die Basis einer visuellen Identität. Im Vergleich zu Industrieschriften schützt eine Exklusivschrift auch vor Parodien und Fälschungen. Oder hast Du gemerkt, dass ich in der Abbildung oben rechts den Text ausgetauscht habe? Eigentlich heißt der Claim im Original: „Digitalisierung als Chance“. Da die verwendete Schrift DIN Bold Condensed aber weit verbreitet ist, fiel mir der Austausch des Textes nicht schwer.

Abb. 3. Lesbarkeitsvergleich: links Futura in Versalien, gefolgt von Futura in der gemischten Schreibweise, danach die neue humanistische Sans Ika, die auch eine Compact-Ausprägung enthält: freundliches Schriftbild, bessere Leserlichkeit und/oder mehr/größerer Text

Schließlich noch ein Wort zur Verwendung von Schrift auf Plakaten. Auch da sollte man Typografie-Experten zu Rate ziehen. Die wissen zum Beispiel, dass ein Text aus Großbuchstaben rund 15 Prozent langsamer erfasst wird als ein gemischt geschriebener Text. Das ist nicht unwichtig im öffentlichen Raum, in dem Betrachtende keine Zeit haben und die Botschaft mit vielen anderen konkurriert. Zudem erlaubt die gemischte Schreibweise, einen Text etwas größer zu setzen.

Das Beispiel in Abbildung 3 macht deutlich, dass eine humanistische Sans-Schrift – hier die neue Ika – im Vergleich zur geometrischen Futura enger läuft und deutlich besser lesbar ist. Das Motiv ganz rechts erinnert an die Flexibilität einer gut gewählten Schriftfamilie, die nicht nur verschiedene Strichstärken anbieten sollte (zum Beispiel Regular, Medium, Bold oder Black) sondern auch verschiedene Breiten (Condensed oder Extended) oder gar spezielle Headline-Varianten. Erfahrungsgemäß gibt es auf Wahlplakaten immer zu wenig Platz für Slogans oder den Namen einer Kandidatin oder eines Kandidaten. Die Lösung ist eine Condensed-Schrift, die erlaubt, viel Text unterzubringen und wenig Text größer zu setzen.

Fazit: Wer groß denken und kommunizieren möchte, beginnt im Kleinen, nämlich bei den Buchstaben, den Bausteinen der Botschaften. Ist die Mikroebene stimmig, wird auch das Große und Ganze sicher transportiert.

(Dieser Artikel darf gern auch auf LinkedIn kommentiert werden.)

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What Matters Most At Work https://ivo.berlin/blog/what-matters-most-at-work blog/what-matters-most-at-work Wed, 23 Oct 2019 20:15:00 +0000 When my dream company — and with that my dream job — got acquired by a large company, my until-then smooth career path changed dramatically. In a single day, I found myself in a totally different environment. However, up to that point, I hadn’t realized how much I had already settled into my comfort zone. I wasn’t at all reluctant to change, yet prior to this, change had only happened occasionally. At that time, I was primarily driven by adding to my achievements; adding to my skillset was secondary only. Everything worked out very well that way, because nothing made me feel uneasy, not even the challenging parts. It was great. But all of a sudden this changed when the new sheriffs arrived in town. Although I struggled with the changes from time to time, I’m glad that I accepted the challenge, because my business knowledge and skills grew further.

Immediately following the acquisition, my daily tasks grew exponentially. Same for managers and reporting structures. Everything changed, and just kept changing. The whole hierarchy and reporting thing was less flat and more formal and, even four years later, occasionally still felt uncomfortable. Some people left, and many new joined. The company itself continuously changed and grew. Because every day was different, I couldn’t even say whether I liked it or not. At times I did, at times I did not. The only thing that was for sure was that the job I loved so much was history.

But there was one thing that did not change. One thing that motivated me to face the headwinds. It was, in fact, the most important one.

It was my team.

Awesome team; symbolic image only as many are missing. [Photo by the one and only Norman Posselt normanposselt.com]

The team helped me to learn a key lesson. It is your close colleagues that are the prime part of your job. It’s not the product or service you are dealing with, it is neither the company nor the money. I’m not saying that other aspects such as cause and career are unimportant, but if you have a team that is motivated to make a difference and that wants to spend great time together, you have already the best thing you can expect from your profession.

The people around you matter most, no matter the environment. In the best case, you work on projects together where you can learn and grow together and where everybody motivates and inspires each other. I had that luck and I was grateful for that. From the moment you realize that, you can even enjoy the new possibilities, the learning curve, as well as the new colleagues, as many of them are just as awesome as your old ones. The new job can even become a place of growth in which you become more resilient, more agile, more skilled.

If you are in a similar situation, take the opportunity to grow with the challenge and to start having a good time again by allowing yourself to shape a job into one that you like. The ingredients may be closer than you think.

Thanks to my incredible team for the time of my life. You rock.

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This Site Turns 20! https://ivo.berlin/blog/this-site-turns-20 blog/this-site-turns-20 Mon, 08 Jul 2019 10:30:00 +0000
It was the year 1999 – My experiments with Netscape Composer resulted in this desaster in form and content. The Bart Simpsons were animated GIFs, him showing his butt. Geez …

On July 14, my website turns 20. Happy birthday, sweetie.

Even before blogs or social networks existed, I felt the urge to share my thoughts on the web and to interact with people using this new magic medium. I started playing around with WYSIWYG using Netscape Composer and launched a website, which – although in different forms – has been part of my life ever since. For exactly half of my life now, I’m excited about the web and its possibilities.

Although the site’s first version was a rather cluttered page – including photo gallery, link directory (!), classmate index, animated GIFs, weird articles like the German Döner Award, etc. – it changed my life completely because it was also my first experience with design and typography (on the occasion of this site’s 10th anniversary, I dived into this somewhat more). This, however, made me realize where I wanted to head towards professionally (you can find a lot more about that journey in the about section). Because of that, my personal website still has a special place in my heart.

To celebrate the anniversary, it’s getting some updates. So what’s new?

New name

Most of the time the site was named Fontwerk. From now on, it will be known as ivo.berlin (gabrowitsch.de works, too). The former name will be re-used for another exciting project soon. I’ll provide more background on this later – right here.

Spring-cleaning

For the first years of the Berliner Typostammtisch, this website also served as the event’s site, but my nice successors managed what I never found time for: they built a separate one. Hence I deleted those articles along with most others. I only kept those posts that aged well, which actually were much less than expected.

New CMS

Speaking about aging well. My former CMS Wordpress didn’t really succeed in this regard. Therefore, I switched to Kirby which I haven’t regretted yet. Support your local CMS developer!

What else?

My plan is to keep this site alive for another 20 years and to update it occasionally with whatever comes to mind. I will do this either in English or in German (or both?), depending on what I think works best for each topic. I do know this is not a perfect solution, but this ain’t the place where perfectionism will happen.

With all the GDPR hassle in mind I also switched off comments. Although I like to communicate and to get direct feedback, I will keep this site as simple and straight as possible. If you want to get in touch with me anyway, check out the button at the upper right corner. If you happen to have an idea how to integrate a comment function without the need to have a lawyer involved, I’m all ears.

The fonts I’m using here are Production Type’s Dr for the headlines and Ligature Inc.’s Tuna for the body text. They might also be a good fit for your next project .

Final notes

Social Media is dead. Personal websites are back again.

Recently, I thought a lot about the current state of the web. I used to love social media, particularly Twitter. Yet I have the feeling social channels became places of negativity, distrust, even of hate. Plus they are full of advertising and weird algorithms nowadays. Algorithms that you can’t control anymore, instead they try to control you. Others feel the same, a few of the opinions that got me thinking on this matter lately include the following:

The playful, connecting and inspiring web we had moved into an commercial nightmare. […] For me the past felt like people defined the Internet. Today brands define the same thing I used to like.

Tobias Tom

The web is not lost. The friendships are not lost. The positivity and excitement that we once all had is not lost. It's time for a new beginning.

Bastian Allgeier

I finally realised one important thing about my personal site. It does not have to be impressive, beautiful, feature-complete, raise attention. It just has to be there. A small digital home. I will try to never get stressed about it again.

Bastian Allgeier

The primary objective still is to have a place to express ourselves, to explore ourselves, a place that lasts while the daily storms pass by. A place of consideration, and yes, a place of proudly sharing what we do, what we think, and what we care about. A place to contribute your voice and help others. A home on the internet. A place to tell your story.

Matthias Ott

I could not have said this better, therefore I recommend to read those smart guys’ thoughts and to also watch Tantek Çelik’s recent Beyond Tellerrand presentation. They inspired me to eventually finish my own site’s relaunch. I’d love to see the same happening by you.

Let us take our web back.

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Introducing Creative FM, the New Creativity Podcast https://ivo.berlin/blog/introducing-creative-fm-the-new-creativity-podcast blog/introducing-creative-fm-the-new-creativity-podcast Mon, 12 Mar 2018 00:00:00 +0000 The following content can also be consumed via headphones. Just listen to it on creative.fm or directly in iTunes.

Last week, I launched Creative FM, the brand new, independent and free creative makers podcast where I will be speaking to designers, makers, and interesting brain-workers from across the world to hear their stories and discuss creativity.

I always wonder what drives other creative people to do great work, what their thinking behind particular projects was, what their secrets of success are, whether I even could identify some patterns, and what I could learn from their wins as well as their failures. If you feel the same, you may want to subscribe to the podcast. In that case, you are most welcome to join me in my attempt to get answers to questions we might share and to come up with even more questions that we can ask ourselves in order to become better creatives.

In this article, I’d like to explain how this project got started in the first place and what the whole idea of Creative FM is about.

The Idea

Podcasts surfaced at the time when the first iPhone got introduced over 10 years ago, and ever since I was fascinated by the medium and listened to literally thousands of episodes. Together with a former marketing team, I even started a brand-related podcast series before podcasts became what they are today. But priorities changed and it ended before it even really had the chance to grow. I’ve always regretted that. However, recently, my podcast obsession went almost out of control, mainly because I was experiencing a stage in my life where the professional learning curve had became steep again. So I started to consume more podcasts than ever before simply for the sake of learning. It didn’t take long to realize that I wanted to start my own.

This often happens to me. I feel an urge to start my own version of something I am deeply interested in. Ages ago, I had a very similar experience with blogs. What happened back then was that I read so many blogs and articles that I simply had to setup my own. The project was called Fontwerk, and was a semi-popular German-speaking blog on typography, fonts, design, and different other topics. I participated in a couple of other blogs as well.

Writing it was so much fun; it helped me learn a lot about my favorite topics and led to so many unexpected things in my life. Today, I have a feeling that I’m right there back again, yet this time is with podcasting. So here we go, I look forward to learning new things and to making mistakes by just doing something new, something that personally challenges me. And setting up your own podcast is quite a challenge as so many things need to be considered. It took months to develop it (in my spare time) before I could eventually publish the whole thing. I wouldn’t say that I underestimated the amount of work, but maybe rather that I overestimated my spare time.

But isn’t this what a creative life is about? To start something, to make mistakes, and to iterate? To me, being creative is about learning and constantly improving. Creativity is a muscle that needs exercise. So here I am, exercising.

Another proof point of how challenging this project to me is, is actually the language. I am not a native English speaker, but I am so hungry to also get better at this matter. Ich könnte das Ganze schließlich auch in meiner Muttersprache machen, aber wo wäre da die Herausforderung? This means, that I could easily do it in German too, but what’s exciting about that?

Starting, failing, iterating, right?

Three episodes are already available on creative.fm and iTunes, one with graphic and type designer Jonathan Barnbrook, one with designer and podcast legend Debbie Millman, and one with marketing pro and bestselling author Karen McManus.

Creative FM is a solely private project which, for now, starts as an irregularly published podcast, with a new episode every few weeks. At the moment, I cannot afford a more frequent and regular cadence.
This podcast would not have been possible without the support of some beautiful people. Therefore, I’d like to give a huge shout-out to William Phillips for the podcast theme, ‘Captain’ Eli Wilkie for the introduction, Alexander Roth for helping me with some conceptual things, Angie Poon, Lucy Beckley, and Fabian Posada for their linguistic support, and Frank Rausch for helping me with the project website. Also a thank you to all the beta testers and friends who helped me deciding on the name (which might be worth a separate article).

Last but not least a very special thanks to you for reading and hopefully listening. If you like what you hear, I’d appreciate a review on iTunes.

Take care and keep exercising your creative muscles.

Links:

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Perfect Place for Rural Tourism in Corfu https://ivo.berlin/blog/perfect-place-for-rural-tourism-in-corfu blog/perfect-place-for-rural-tourism-in-corfu Sun, 19 Jun 2016 00:00:00 +0000 We’ve spent quite some time to find an ideal peaceful place for this year’s family vacation. With Bioporos we found the perfect location where all our expectations have been by far exceeded.

This post is going to be a short one. I just want to let the world know about a very special place in Corfu (Kérkyra), Greece, located above the Korission Lagoon and the Ionian Sea, where we just spent two weeks and where we had one of the best vacations ever.

Kids love the swings made of olive wood.

If you are looking for a rural tourism paradise in the Mediterranean area for your next holiday, consider family Vlassi’s organic farm Bioporos. If you have booked an accommodation in Corfu already and just want to eat like a Greek god, get into your car and visit the restaurant. I promise, the view alone will be worth it.

We enjoyed the superb organic food as well as the exceptional kind of hospitality. The entire facility is very appealing, the farm, the restaurant, the holiday homes. We felt to be very welcomed from the moment we arrived deep in the night. But the most important things we’ve found were an extraordinary warmhearted spirit, a climate of freedom, and true love of nature.

As sad as it was to leave, we will come back whenever we want. Even many years later, we’ll just need to close our eyes to sit again on Agathi’s and Kostas’ terrace eating the most delicious Corfiotic meals one can imagine. Whenever we look at the stars, we will be reminded of Kostas showing us the beauty of the night sky. Whenever we cook one of the recipes we have taken with us, we will think of Agathi’s culinary super powers.

Blooming genista on the farm.
Agathi is preparing the dinner. Even the bread is homemade. The wine anyway.
Kostas talking about the birds of the Korission Lake.
The food in the Bioporos restaurant is absolutely amazing.
View to Bioporos from Halikounas beach; some scenes for ‘007 — For Your Eyes Only’ have been filmed there, btw.
Clean, warm, perfect water.
Notos Beach, located only about 30 minutes away.
Insider’s tip: Grava Cave about 6km away.

If neither my words nor my pictures arouses your wanderlust, feel free to read what others think about Bioporos on TripAdvisor.

(Some recommendable attractions for this area include Notos Beach, Halikounas Beach, Grava Cave, Chlomos, Boukaris …)

I hope this place will be there for many more years. It’s a real treasure.

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Designer Pendant Lights to Beautify Any Room https://ivo.berlin/blog/designer-pendant-lights-to-beautify-any-room blog/designer-pendant-lights-to-beautify-any-room Thu, 11 Feb 2016 00:00:00 +0000 Image above: Lightyears Orient P1

Since we moved into our new home, I was looking for the perfect pendant lights for the central part of our living room. I searched for modern yet timeless lamps. They should be both remarkable and–of course–affordable, but shouldn’t look too extraordinary. Just very well-designed.

Some weeks ago, I finally found the right one. Designed by Jo Hammerborg in 1963, Lightyears Orient P1 pendants meet all of my requirements. It took me a while to decide whether to get the copper or the black version. I ended up with copper and I can’t stop looking at them. Having said this, I’ve found some more that I liked and that I want to share, just in case others are also searching for a stylish and well-designed hanging lamp. The following list may be useful for them.

Louis Poulsen PH 3½–3

© Image Louis Poulsen A/S
Louis Poulsen’s PH pendants are true classics. Designed by Poul Henningsen almost 100 years ago, they blend well with pretty much everything. Price range between €700 and €750. Check also model PH 3/2 (and watch this video where Poul Henningsen explains about the background to his lighting philosophies).

Louis Poulsen Toldbod 155/220

© Image Louis Poulsen A/S

Small and pleasent. Beautiful selection of colors. Relatively affordable, about €250 each, so they can easily be combined with each other, and probably should anyway.

Northern Lighting Bell

© Image Northern Lighting AS

Another Scandinavian highlight. Becomes even more interesting when combined with other colors. The price of the porcelain made Bell series–designed by Mark Braun–is similar to Toldbod: about €230.

Nordic Tales Bright Bloom

© Image Nordic Tales

A label lesser known than the previously mentioned ones is Nordic Tales. Their 2014 Bright Bloom model–designed by Jonas Hoejgaard–comes in white and copper. You can’t get a top-notch pendant for way less money (about €155), unless you also consider their Bright Sprout lamp (about €90).

Schneid Eikon

© Image Schneid Design Studio

The only one in my list that has no Scandinavian origins. Schneid is a young German design studio that creates contemporary nordic lighting and furniture. Eikon cost about €250 and is available in different forms and colors.

Normann Copenhagen Bell

© Image Normann Copenhagen Aps

Normann Copenhagen is a interior design label that should be on your map anyway. One of my favorite pieces is this Bell-inspired lamp, designed by Andreas Lund and Jacob Rudbeck who payed special attention to details, emphasizing the gathering point between the cord and the lamp itself in a contemporary way. Different colors and sizes available, starting at €230.

&Tradition Copenhagen

© Image &Tradition

&Tradition’s Copenhagen pendant is just the right balance between industrial feeling and elegance. Designed by Signe Bindslev Henriksen and Peter Bundgaard Rützou Pendant it starts at €230€. The Copenhagen lamp has the potential to become a new classic.

Longlist

There are so many more well-designed pendant lights I’ve discovered, including:

Do you think this list is incomplete? Just let me know, I’m happy to learn about further alternatives (I still have a room left).

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{BTST 09.15}: Rückblick auf den Rückblick https://ivo.berlin/blog/btst-09-15-rueckblick-auf-den-rueckblick blog/btst-09-15-rueckblick-auf-den-rueckblick Sun, 25 Oct 2015 00:00:00 +0000
Die Titelzeile ist gesetzt aus der halben Centennial – 100/2 = 50 –, entworfen von Adrian Frutiger zum 100-jährigen Jubiläum von Linotype. Im Gedenken an einen der größten Schriftgestalter aller Zeiten.

Abschiedsvortrag von Florian Hardwig und mir, Ivo Gabrowitsch. Mit freundlicher Unterstützung von Malte Kaune.

Was haben der Jubiläumsstammtisch vom 30. September und die Handlung von Zurück in die Zukunft II gemein? Beide liegen in der Vergangenheit. Ein letztes Mal organisierten mein umtriebiger Kompagnon Florian Hardwig und ich die hauptstädtische Veranstaltungsreihe und durften dabei vier großartige Pecha-Kucha-Vorträge ankündigen. Verena Gerlach sprach in sechs Minuten und 40 Sekunden über ihre zahlreichen aktuellen Schriftprojekte, Jürgen Siebert darüber, wie er sich 1971 eine rosa Levi’s kaufte, in der er Mick Jagger nachäffen konnte, SuZi Zimmermann über Typografie in Bewegung und Frank Rausch über Typografie aus der Zukunft, Teil 1.

Danach ließen wir es uns nicht nehmen und schauten auf neun Jahre Berliner Typostammtisch zurück. Als kleine Rekapitulation des Abends zeigen wir hier noch einmal die von uns präsentierten Folien. Unterstützt wurden wir bei deren Erstellung vom großartigen Malte Kaune, der damit einmal mehr bewies, wie viel man mit grafischer Gestaltung aus einem dicken Zahlenbatzen herauskitzeln kann.

Die Organisation des Stammtischs hat uns über die Jahre großen Spaß gemacht. Nun ist es Zeit, das Projekt in neue, engagierte Hände zu übergeben. Wir bedanken uns bei allen Vortragenden, Helfern und Gästen, die den Typostammtisch zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution in der Berliner Kreativszene gemacht haben.

Wie es genau weitergeht, erfahrt ihr in Kürze.

UPDATE: Das neue Team hat sogar eine eigene Website typostammtisch.berlin ins Netz geschubst. Dort – und nur dort – finden sich nun auch alle meine alten TST-Artikel. Find ick juht!

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